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Olympiastadion und Reichssportfeld von 1936

Eine der erfolgreichsten Propaganda-Maßnahmen der Hitler-Regierung waren die Olympischen Spiele von 1936. Damit gelang es Hitler, der Welt vorgaukeln, das Deutsche Reich sei - bei aller Machtdemonstration - ein modernes, friedliebendes und soziales Land. 3900 Athleten aus 49 Nationen nahmen teil, bis dato die größten Spiele überhaupt.


Bereits 1912 waren die Olympischen Spiele für 1916 nach Berlin vergeben worden. Nach den Plänen Otto Marchs wurde dafür das ‚Deutsche Stadion‘ errichtet. Wegen des Ersten Weltkriegs fanden die Spiele jedoch nicht statt. 1931 gingen sie erneut für 1936 nach Berlin. Hitler erkannte den Propagandawert Olympias, verwarf deshalb das Vorhaben, das vorhandene Stadion zu nutzen und ordnete den Neubau eines Großstadions mit 100.000 Plätzen am gleichen Ort an. Er beauftragte den Sohn Otto Marchs, Werner March, das Reichssportfeld inklusive des neuen Stadions sowie das Olympische Dorf der Athleten zu entwerfen.


Über 300.000 Menschen sollten auf dem Maifeld zusammenkommen, ein Schwimm-, ein Hockey-, ein Reitstadion und eine Freiluftbühne (heute: Waldbühne) gehören ebenfalls zum Komplex, wie auch die ‚Langemarckhalle‘ zur Glorifizierung des Heldentods.


​Das ‚Reichssportfeld‘ (heute Olympiagelände Berlin) war die erste städtebauliche Großanlage des NS-Staates und, neben dem zeitgleich eingerichteten Konzentrationslager Sachsenhausen, die einzige, die in Gänze realisiert wurde und noch heute nahezu vollständig erhalten ist. Neben der Eliteschule des Sports (Poelchau-Oberschule) nutzen heute insgesamt über 40 Vereine und Verbände diese Anlage für ihre Zwecke. Der Olympiapark Berlin ist damit eines der größten und bedeutendsten öffentlichen Sportgelände in Europa.


​Der Architekt Werner March hatte für die wesentlichen Bereiche des Reichssportfeldes griechische Entsprechungen der Olympischen Spiele der Antike im Sinn. Er folgte bei den Bauten eng den planungspolitischen Vorgaben Hitlers: Städtebauliche Ausrichtung in Achsen, Installation von NS-Großskulpturen, Aufmarschmöglichkeiten für die Menschenmassen, Führertribünen und Totenkultarchitektur. Monumental-Klassizismus ist für die Bautätigkeit im 3. Reich - was staatliche Gebäude angeht - dominierend. Die pure Größe des Bauwerks bis hin zur Gigantomanie soll den 'Ewigkeitsanspruch' des Nazi-Reichs betonen. Neo-klassizistische Stilelemente vermitteln Ordnung, Strenge, Tradition und Hierarchie. (Im Wesentlichen Wikipedia entnommen)


Die Fotos sind aus 2021 und 2023



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