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Kloster Sainte-Marie de la Tourette, Éveux, Frankreich

Das Kloster Sainte-Marie de la Tourette in Éveux bei Lyon gilt als eines der Schlüsselbauwerke des sogenannten Brutalismus und seines Architekten Le Corbusier. Erbaut wurde es 1953 für den Dominikanerorden, der 1215 als Predigergemeinschaft gegründet wurde. De la Tourette ist der älteste und größte der drei Sakralbauten des erklärten Atheisten Le Corbusier.


La Tourette wurde als Stahlbetonskelettbau errichtet. Alle Verblendungen bestehen aus vorgefertigten Stahlbetonelementen. Die Fenster sind überwiegend fest verglast. Die Belüftung erfolgt durch mit Klappen verschließbare Lüftungsschlitze. Die Kirche ist ein voluminöser längsrechteckiger Kubus aus Ortbeton, „béton brut“.


Die Fotos stammen aus den Jahren 2022 und 2023



Le Corbusiers Nähe zu den Nationalsozialisten: In der 2002 erschienenen Auswahl seiner Briefe werden Le Corbusiers Sympathien für Hitler dokumentiert. So schrieb er am 31.Oktober 1940, dem Tag, an dem Marschall Pétain die Parole der «Kollaboration» mit Nazi-Deutschland ausgegeben hatte, seiner Mutter: «Wenn es ihm mit seinen Ankündigungen ernst ist, kann Hitler sein Leben mit einem großartigen Werk krönen: der Neugestaltung Europas». «Seinen rigorosen städtebaulichen Grossprojekten ist ein totalitärer Charakter nicht abzusprechen», so Hans Kollhoff, Professor für Architektur an der ETH Zürich. Der Lausanner Architekturhistoriker und Professor an der EPFL Pierre Frey meint: «Le Corbusier war ein radikaler Theoretiker einer Art räumlichen Eugenik und ein rabiater Antisemit … Le Corbusier hätte, ohne mit der Wimper zu zucken, auch für Hitler gebaut.» Vichys Innenminister Marcel Peyrouton ernannte Le Corbusier zum Verantwortlichen für Städtebau in den zerstörten Gebieten Frankreichs. Er sollte sich auch um Paris kümmern, unter anderen gemeinsam mit dem ehemaligen Sozialisten Gaston Bergery, dem Schriftsteller Jean Giraudoux und dem Arzt und Befürworter von Euthanasie Alexis Carrel.


Die stadtplanerischen Vorstellungen Le Corbusiers: Die "Charta von Athen", initiiert von Le Corbusier, wurde auf dem IV. Kongress der Congrès Internationaux d’Architecture Moderne (CIAM) 1933 in Athen verabschiedet. Unter dem Thema Die funktionale Stadt hatten dort Stadtplaner und Architekten über die Aufgaben der modernen Siedlungsentwicklung diskutiert. Die Resultate in der Umsetzung der Charta bedeuteten vor allem die Auflösung des klassischen Urbanismus der Städte durch große Freiflächen und die funktionale Trennung von bebauten Quartieren nach Wohnungen (z. B. Großwohnsiedlungen in Trabantenstädten), Büros, Einkaufsmöglichkeiten, Gewerbe und Industrie, sowie die „autogerechte Stadt“. Vor allem in der Nachkriegszeit gewann die Charta große Bedeutung als Ausdruck des Bauens der Moderne. Mitte der 1970er Jahre begann angesichts der negativen Folgen der Funktionstrennung eine Abkehr von ihren Idealen. Zu offensichtlich waren die Nebenwirkungen: Die räumliche Trennung von Wohnen und Arbeit führte zu einem starken Anstieg des mechanischen Verkehrs und aller damit verbundenen Probleme, Innenstädte verödeten, Gettoisierung von Neubaugebieten außerhalb der Städte (Banlieues). (Wikipedia)



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